Das Risiko, arbeitslos zu werden oder zu bleiben, ist unter Mitgliedern unserer Gesellschaft ungleich verteilt. Es zeigen sich nicht nur Unterschiede hinsichtlich des Lebensalters, des Geschlechts und der Nationalität, sondern vor allem auch bezüglich der Qualifikation. Ausbildung und Arbeit als Fachkraft haben bestimmte Bildungsvoraussetzungen: formell und informell.
Für Geringqualifizierte besteht das größte Risiko, langfristig von Arbeitslosigkeit betroffen zu sein. Die Arbeitslosenquote bei Personen mit einem Bildungsabschluss lag im Jahr 2019 bei 3,3%. Bei Personen ohne Berufsabschluss lag der Wert mit 17% mehr als fünfmal so hoch (Institut für Arbeit und Qualifikation, 2019).
Ausbildung und Arbeit als Fachkraft stellen gesundheitliche Anforderungen. Zahlreiche Studien zeigen, dass von Arbeitslosigkeit betroffene Menschen im Durchschnitt einen schlechteren physischen, psychischen und funktionalen Gesundheitszustand aufzeigen als Erwerbstätige (Bundeszentrale für politische Bildung, 2018). Ferner erkranken arbeitslose Menschen häufiger als erwerbstätige Menschen des gleichen Alters (ebd.).
Des Weiteren häufen sich physische und psychische Morbidität an. Die häufigsten psychischen Erkrankungen durch Arbeitslosigkeit sind Depressionen und Angststörungen. Es wurde ein deutlicher Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und ärztlich diagnostizierten Depressionen bei Männern und Frauen festgestellt (Robert Koch-Institut, 2015). Daher besteht ein erhöhter Präventions– und Interventionsbedarf, um die gesundheitlichen Zustände Langzeitarbeitsloser zu verbessern.
Solide Kommunikationsfähigkeiten sind im beruflichen Alltag essenziell und wichtiger Bestandteil der sozialen Kompetenzen. Eine bedarfsorientierte und individuelle Förderung erhöht für Menschen, die von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind, die Chancen auf Beteiligung am Arbeitsleben und stärkt dadurch ihre soziale Teilhabe. Eine individuelle Betrachtung ist unerlässlich, um entsprechende Förderschwerpunkte festzulegen.
So stellt die deutsche Fachsprache der einzelnen Berufsgruppen bei zugewanderten Menschen eines der größten Vermittlungshemmnisse dar. Dies wird u.a. bei Durchsicht der Integrationskursgeschäftsstatistik (BAMF, 2020) ersichtlich, wonach über alle Altersgruppen hinweg lediglich 48,2% der Integrationskursteilnehmenden das B1 Sprachniveau erreichen. Seit 2015 (69,9%) sinkt die Bestehensquote jährlich. Insgesamt reduzierte sich die Bestehensquote von 2015 bis 2020 um mehr als 20%.
Für von Langzeitarbeitslosigkeit betroffene Muttersprachler hingegen sind neben der beruflichen Weiterbildung insbesondere Abstraktions- und Kommunikationsfähigkeit als Teil des lebenslangen Lernens zu stärken (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 2016).
Die nationale Weiterbildungsstrategie des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales gibt Antworten auf den digitalen Wandel. Hiernach sollen neue technische Möglichkeiten und unterstützende Systeme, die den Lernfortschritt überwachen und das Angebot an Weiterbildungen immer wieder neu anpassen, in eine Lernlandschaft integriert werden (Bundesministerium für Arbeit und Soziales, 2019).
Eine solche Lernlandschaft stellt die Kompetenzoffensive als lernende und lehrende Organisation allen Partnern bereit und gestaltet folglich proaktiv den digitalen Wandel mit. Zukunftsweisend verknüpft die Akademie zudem die Aus- und Weiterbildungsstrukturen mit lebenslangem Lernen.
Alle im Unterricht angebotenen Kommunikationstechnologien entsprechen zeitgemäßen Vorgaben aus den Bereichen des Internetdatenschutzes und der IT-Sicherheit und sind mit dem Online-Gütesiegel ips (internet privacy standards) ausgezeichnet.
Zu jedem Zeitpunkt der Kompetenzoffensive ist das übergeordnete Ziel der bestmögliche Berufseinstieg als Fachkraft. Sollte dies nicht unmittelbar möglich sein, zielt die Kompetenzoffensive darauf ab, die Teilnehmenden optimal auf eine Teilqualifikation (TQ) mit Berufspraxis oder eine Ausbildung vorzubereiten. Die Teilnehmenden sollen Schritt für Schritt an eine nachhaltige Qualifizierungsreife herangeführt werden. Die Strategie der Kompetenzoffensive folgt der aufeinander aufbauenden Logik einer TQ: Durch eine strukturierte Herangehensweise wird mittels dreier Vorschaltmaßnahmen auf ein Gesamtziel hingearbeitet.
Abb. grafische Darstellung der Kompetenzoffensive
DIAGNOSTIK: Objektivierte Erfassung der Fachkräftepotenziale
Systematische Analyse der individuellen Ressourcen mittels wissenschaftlich evaluierter Instrumente
über HaBuS Akademie
Im Vordergrund steht die Diagnostik mittels wissenschaftlich gestützter Befragung und Aufzeichnung der individuellen Fachkräftepotenziale unter Berücksichtigung etwaiger Beeinträchtigung. Hierzu werden wissenschaftlich evaluierte Instrumente in der jeweiligen Landessprache verwendet, um herauszuarbeiten, welche Folgeinterventionen in die Wege geleitet werden müssen.
Bildungsziel ist es, die Teilnehmenden durch Einzelberatungen zu aktivieren und grundlegende Beeinträchtigungen zu identifizieren und zu beseitigen. Das Format des Einzelcoachings ebnet den Weg, soziale und gesundheitliche Ausgangslagen vertrauensvoll zu besprechen.
COACHING: Kompetenzerwerb in identifizierten Handlungsfeldern
Professionell begleiteter Kompetenzausbau identifizierter Handlungsfelder
über HaBuS Akademie
Das Coaching baut als nachgelagerte Maßnahme auf Erkenntnissen der Diagnostik auf. Die erarbeitenden Handlungsoptionen zur Verbesserung der individuellen Lebenssituation werden im Coaching genutzt, um die Teilnehmenden umfassend beruflich zu orientieren und eine nachhaltige berufliche Perspektive zu eröffnen. Die Teilnehmenden setzen sich mit realistischen Berufsbildern auseinander und erhöhen anhand eines Stärken-Schwächen-Profils ihr Bewerberpotenzial und ihre Selbstvermarktungsstrategie.
Darüber hinaus werden auf Grundlage der Erkenntnisse aus der Diagnostik gesundheitsfördernde Verhaltensweisen zur Verbesserung der Lebensqualität eingeübt, sowie kommunikationsspezifische Grundlagen weiter ausgebaut.
Dieses Vorgehen begründet die Basis für den anschließenden dritten Kurs (Training) der Kompetenzoffensive.
TRAINING: Zielgerichtete Vorbereitung zur Aufnahme einer Teilqualifizierung
Zielgerichtete Vorbereitung anhand individueller Ressourcen
über HaBuS Akademie
Als dritter Schritt, nach Identifizierung (Diagnostik) und Aufbau (Coaching) individueller Ressourcen sowie der Verbesserung des Bewerbermanagements der Teilnehmenden bereitet das Training die Teilnehmenden entsprechend ihrer Fähigkeiten, Fertigkeiten und Interessen gezielt auf die Teilnahme an einer Teilqualifizierung vor. Die damit verbundene Berufswahl entscheidet über die individuellen Lerninhalte.
Weitere Zielsetzungen sind die Erhöhung des Qualifikationsniveaus und die Verbesserung der beruflichen, kommunikativen und gesundheitlichen Handlungskompetenz.
Die Kompetenzoffensive hilft Teilnehmenden systematisch mittels methodisch-didaktisch hochwertiger Inhalten in den Bereichen Bildung & Beruf, Gesundheit & Arbeit sowie Kommunikation vorliegende Beeinträchtigungen zu überwinden. Hierbei betrachtet die Kompetenzoffensive Bildung als Wert an sich!
Um den bestmöglichen Berufseinstieg in Relation zu den individuellen Ressourcen des Teilnehmenden zu gewärhleisten, muss eine Geringqualifizierung schrittweise überwunden werden. In aufeinander aufbauenden Modulen werden Fachkraftpotenziale sowie relevante – zunächst noch bestehende Einschränkungen diagnostiziert – über Coaching und Training angegangen und durch Einmündung in die Fachkraftqualifizierung (bspw. Teilqualifikation) zum Erfolg geführt.
Das Konzept der Teilqualifikation basiert auf einem stufenweisen Modulplan (Bausteine), jedes Modul kann für sich betrachtet und abgeschlossen werden. Nach erfolgreichem Abschluss aller vorgegebenen Teilprüfungen (Kompetenzfeststellung) eines Referenzberufs können sich Teilnehmende über eine externe Zulassung für die IHK Abschlussprüfung anmelden und folglich einen in Deutschland offiziell anerkannten Berufsabschluss erwerben.
Die Kompetenzoffensive hilft Teilnehmenden systematisch mittels methodisch-didaktisch hochwertigen Inhalten in den Bereichen Bildung & Beruf, Gesundheit & Arbeit sowie Kommunikation & Teamwork, bestehende Einschränkungen auf dem Weg zur Fachkraft zu überwinden. Hierbei betrachtet die Kompetenzoffensive Bildung als Wert an sich!
Um den bestmöglichen Berufseinstieg in Relation zu den individuellen Ressourcen des Teilnehmenden zu gewärhleisten, muss eine Geringqualifizierung schrittweise überwunden werden. In aufeinander aufbauenden Modulen werden Fachkraftpotenziale sowie relevante – zunächst noch bestehende Einschränkungen diagnostiziert – über Coaching und Training angegangen und durch Einmündung in die Fachkraftqualifizierung (bspw. Teilqualifikation) zum Erfolg geführt.
Das Konzept der Teilqualifikation basiert auf einem stufenweisen Modulplan (Bausteine), jedes Modul kann für sich betrachtet und abgeschlossen werden. Nach erfolgreichem Abschluss aller vorgegebenen Teilprüfungen (Kompetenzfeststellung) eines Referenzberufs, können sich Teilnehmende über eine externe Zulassung für die IHK Abschlussprüfung anmelden und folglich einen in Deutschland offiziell anerkannten Berufsabschluss erwerben.
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Systematische Analyse der individuellen Ressourcen mittels wissenschaftlich evaluierter Instrumente